Robb Flynn von der Metal-Band Machine Head - Konzertfoto von Stephan Lindner
Robb Flynn von der Metal-Band Machine Head mit Gitarren - Konzertfoto von Stephan Lindner

Bitte stell dich unseren Lesern vor – wer bist Du, seit wann fotografierst du und wie bist Du zur Fotografie gekommen? 

Mein Name ist Stephan Lindner, ich liebe Musik und die Fotografie. Ich mag Musik abseits vom Mainstream und auch Menschen, die nicht 08/15 sind. Was passte da nicht besser, als beide Dinge miteinander zu verbinden.

Als regelmäßiger Konzertgänger hatte ich schon damals immer eine kleine Kamera in der Hosentasche und so fing das Interesse an der Konzertfotografie an. Seit ca. 2015 verfeinere ich diese Kombination immer weiter.

Die ersten Fotos haben gefallen und so kamen die ersten Jobs.

Welche Themen und Motive faszinieren dich und was war der vielleicht ungewöhnlichste Auftrag, den du je angenommen hast?

Mein erster größerer Einsatz war das Open Flair in Eschwege 2016 für die „Visions„. Darauf folgten weitere Foto-Jobs für das besagte Musikmagazin. Parallel fing ich an, für „Pretty in noise“ zu schreiben und auch Konzerte zu besuchen, hier wiederum mit der Fotokamera. Das Ganze hatte eine ordentliche Dynamik bis zum 09.03.2020, mein letztes Konzert – Papa Roach in Hannover, der letzte Einsatz meiner beiden Kameras, den Canon 5D Mark IV. Der Rest ist Geschichte…

Ich bin Optimist und hoffe, dass wir irgendwann wieder in den Konzert- und Festival-Modus wechseln können.

Welche Konzerte sind dir dabei besonders in Erinnerung geblieben?

Punk in Drublic, Vainstream, AAA bei und mit Anti Flag, AAA bei und mit Machine Head, auf der Bühne mit den Donots und Adam Angst, Interviews mit Paskow und Drangsal sowie einiges mehr.  

Mit welcher Kamera und zusätzlichem Equipment fotografiert Du hauptsächlich?

Ich arbeite mit zwei Canon 5D Mark IV Kameras. Die Auswahl der Objektive hängt von vielen Faktoren ab, Licht, Entfernung und Winkel zum Objekt. Auf Festivals wähle ich meistens ein 2.8er 70/ 210mm Objektiv, bei kleineren Bühnen auch das 24/ 70mm auch in 2.8. Dazu eine zweite Kamera mit Weitwinkel oder Festbrennweite. Die Kombination ist meistens eine „Bauchentscheidung“ vor Ort.

Welche Einstellung deiner Kamera nutzt du am häufigsten? 

Bei der Kameraeinstellung spielt der zu fotografierende Act eine wesentliche Rolle. Viele schnelle Bewegungen bedeutet, eine mega kurze Belichtungszeit, der Rest passt sich der Situation an.

Welche Tipps zur Fotografie kannst du anhand deiner Erfahrung geben, um den perfekten Moment einzufangen? 

Nicht zuviel denken, treiben lassen und den Finger immer am Auslöser!

Wie bearbeitest du deine Konzertfotos?

Mein Favorit für die Bildbearbeitung ist Adobe Photoshop. Meine Bearbeitung am Rechner findet ausschließlich damit statt. Durch die aktuelle Situation habe ich jede Menge Zeit mein angesammeltes Fotomaterial zu sichten. Durch diese Möglichkeit und die vielen Gigabyte Fotos auf meinem Server kann ich meine Fertigkeiten im Bezug auf die Bildbearbeitung verfeinern. Man kann sagen, ich nutze die aktuelle Situation für meine persönliche Qualifikation.

Wie gehst du mit der durch die Corona Pandemie bedingten Konzertpause um?

Ich habe das große Glück, dass die Konzertfotografie in erster Linie ein Hobby von mir ist und ich meinen Lebensunterhalt auf andere Art bestreite.

Für viele Fotofreunde, die ich im Laufe der letzten Jahre kennenlernen durfte, ist die aktuelle Situation eine Katastrophe. Teures Equipment liegt nahezu ungenutzt in den Schubladen und es gibt keine wirkliche Perspektive für eine Rückkehr zum gewohnten Modus. Die Frage wird sein, wie viele Leute mit ihren Kameras auch nach der Pandemie noch im Fotograben zu finden sind.

Die schlechte Ertragssituation für den Fotojob wird ihr dann übrigens zu einer negativen Entwicklung beitragen. Bleiben wir trotzen optimistisch und vor allem gesund.

Hier findet ihr weitere Fotos und Referenzen: www.hcpix.com oder Instagram: @hcpixcom

Stefan Lindner im Interview mit Marcus Liprecht im Mai 2021

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